ZION NATIONALPARK - Die Narrows |
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Seit jeher sind die Menschen von Canyons fasziniert. Gewaltige Ströme oder kleine plätschernde Flüsschen schnitten klaffende Schluchten in den massiven Fels.
Narrows sind noch viel spektakulärer: Befindet man sich am Grund des Slot-Caynons ragen zu beiden Seiten parallele, waagrechte Wände in den blauen Himmel. Der dünne sichtbare Spalt wirkt durch das dramatisch von oben einfallende Licht beinahe surreal.
Man entwickelt am bei der Wanderung durch die Narrows unweigerlich ein Gefühl für die eigene Kleinheit und die großartigen Wunder und Schönheiten, die von der Natur in Jahrmillionen geschaffen wurden. Ein Aufenthalt in den Narrows verändert einen und seinen Standpunkt zur Natur!
Folgt man dem Virgin River Richtung Norden in den Zion Canyon ("North Fork oft he Virgin River"), ragen bis zu 2500 Fuß hohe Sandsteinwände zu beiden Seiten empor. Der Spalt, der am Anfang noch 400 Meter breit ist, verengt sich auf bis zu 7 Meter - dies ist die sogenannte Wall Street.
Die Wall Street ist ein 3,2 Kilometer langer Abschnitt des Slot-Canyons, in dem die Wände extrem eng aneinander rücken. Um das Naturwunder zu sehen, muss man durch den Fluss waten. Anfangs kann man noch auf den seitlichen Kiesbetten laufen, doch gegen später bekommt man auf jeden Fall nasse Füße.
Die Belohnung: Sanft geschliffene Sandsteinwände, glitzerndes Wasser und eine Vielzahl anderer Überraschungen auf einem der schönsten Wanderungen im Zion National Park.
Diese Route eignet sich für alle Personen. Hat man genug, ist das Wasser zu tief oder fehlt der Halt, kann man einfach umdrehen. So läuft man nach Lust und Laune unterschiedlich weit in den Canyon hinein (maximal jedoch bis Big Springs, ab hier braucht man ein Permit).
Zum Ausgangspunkt gelangt man mit den kostenlosen Shuttlebussen. An der nördlichsten Haltestelle - der Endhaltestelle - Temple of Sinawava steigt man aus.
Von der Chamberlain Ranch startet eine 2 Tages Tour mit mehreren Übernachtungsmöglichkeiten. Hierfür wird ein Permit und spezielle Ausrüstung benötigt. Für diese 16 Meilen Tour ist ein Veranstalter anzuraten, der sich auf solche Touren speziallisiert hat (wie die Zion Adventure Company).
Da man die ganze Zeit im Wasser läuft (unter 18 °C) kann es schnell kalt werden. Um die Kälte weitestgehend zu vermeiden kann man im Sommer gehen, dann ist es allerdings ein wenig voller in der Schlucht. Bis zu den Knien steckt man meistens im Wasser, es kann aber auch tiefere Stellen geben. Das ganze macht extremen Spaß, kann aber auch anstrengend werden, wenn man immer gegen den Fluss watet. Auch gute Schuhe sind nützlich, um nicht immer auszurutschen.
Um Hypothermie, also Unterkühlung, vorzubeugen kann man sich in Springdale Neoprensocken leihen. Ansonsten empfehlen sich Fleece, Polyester oder Wollsocken. Baumwolle ist schlecht: Sie trocknet nur langsam und hält nicht warm. Ebenfalls wichtig ist Essen und Trinken. Durch die Nahrung wird wichtige Energie zugeführt. Je mehr Kalorien (bzw. Joule), desto besser: Der Körper kann mehr heizen. Ein warmer Tee in einer Thermoskanne kann ebenfalls angenehm sein. Auch extra Kleidung zum Wechseln ist schön, damit man wieder warme trockene Kleidung anhat.
Schon viele haben die Wassertemperatur unterschätzt. Wasser ist ein guter Wärmeleiter (spezifische Wärmekapazität von c=4,2 kJ/kg*K), er entzieht dem Körper schneller die Wärme als Luft das täte.
Auch Flashfloods können eine Bedrohung darstellen. Im Juli und August treten sie häufig auf, auch bei klarem Himmel. Weit entfernt beginnt es zu regnen, das Wasser sammelt sich und erwandelt den Bach in einen tödlichen, reisenden Strom. Daher unbedingt die Warntafeln am Eingang des Canyons beachten, die täglich aktualisiert werden.
Wer nur einen Tag in den Canyon geht benötigt kein Permit. Ist eine Übernachtung geplant, die ab einem gewissen Punkt (siehe unten) sein muss, ist ein Backcountry Permit fällig.
Durch die unterschiedlichen Felsen am Grund des Flussbettes kann es einige Stellen geben, in den man die Füße kurz weggezogen bekommt. Für Halt können Wanderstöcke sorgen. Größere Äste als provisorische Stöcke findet man am Ende des Riverside Walks. Diese sollte man für die anderen Wanderer aber wieder zurückbringen. Sie sind auch nützlich um die Balance zu halten und um versteckte Höhlen oder den niedrigsten Wasserweg ausfindig zu machen.
Wer hohe Ansprüche hat, große Fotos drucken will, schöne Tiefenschärfe haben will oder das Rauschen des Wassers einfangen will, der braucht ein Stativ (ich habe mir mein erstes Hochwertiges von Manfrotto zugelegt und bis her zufrieden). Es ist durchaus lästig dieses immer wieder aus dem Rucksack zu holen, aufzubauen und wieder zu verstauen. Es lohnt sich aber. Die teure Spiegelreflex sollte gut gegen Spritzwasser geschützt sein. Nicht wenige haben auch schon einen unfreiwilligen Tauchgang eingelegt, weil sie gestürtzt sind. Daher ist ein luftdichter Beutel absolute Pflicht.
Wem das Stativ zu mühsam ist, der sollte ISO-Empfindlichkeit hoch einstellen, um das wenige Licht gut zu nutzen.
Aber auch mit einfachen Digitalkameras lassen sich tolle Bilder schießen.
Schöne Lichtreflexionen im Wasser gibt es im Sommer zwischen 9 und 10 Uhr, im Herbst gegen Mittag.
Ein Blick zurück lohnt sich immer. Die Wände sehen nach jeder Kurve anders aus.
Auch kleine Lichtstrahlen können mit langer Belichtungszeit zur Geltung gebracht werden. Ebenfalls toll machen sich Fotos von watenden Personen. Diese zeigen die Größe des Canyons.