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Die Amerikaner sind sehr entspannte Autofahrer. Während Autofahrten in Deutschland häufig mit Stress verbunden sind, macht das Autofahren in Amerika Spaß. So muss man zum Beispiel nicht ewig betteln und drängen, nur um die Spur zu wechseln.
Von Bundesstaat zu Bundesstaat gibt es jedoch einige Unterschiede (wie das Rechtsabbiegen bei roter Ampel in New York oder Geschwindigkeitsbeschränkungen, welche auf der jeweiligen Staatsseite hier immer angegen sind). Im Vergleich zu Europa bleibt aber fast alles gleich, vor allem, da wie gewohnt Rechtsverkehr herrscht. Die Verkehrszeichen können sich ein wenig unterscheiden, sind aber leicht zu verstehen.
Rechtlicher Hinweis: Meine Tipps erheben keine Garantie für völlige juristische Richtigkeit. Ich bemühe mich jedoch diese nach bestem Gewissen zu geben.
Die Interstates sind nicht etwa mit großen Städtenamen gekennzeichnet, sondern durch zwei- bis dreistellige Nummern, oftmals mit dem Zusatz der Himmelsrichtung.
Eine gerade Ziffer bedeutet eine Ost-West-Verbindung.
Eine ungerade Ziffer bedeutet eine Nord-Süd-Verbindung.
In der Nähe von Städten sind die Nummern dreistellig.
Eine dreistellige Nummer mit einer geraden ersten Ziffer steht für einen Stadtumgehungsfreeway,
eine dreistellige Nummer mit einer ungeraden ersten Ziffer steht für eine ins Zentrum führende Stichautobahn.
In allen Bundesstaaten, bis auf New Hampshire, gilt die Anschnallpflicht. Dies ist auch sinnvoll: Ein Aufprall bei 30 km/h entspricht einem Sprung vom 10-Meter-Brett auf Beton. Bei höheren Aufprallgeschwindigkeiten wirken Kräfte, welche die bei Raketenstarts bei weitem übersteigen.
Kinder müssen Rückhaltesysteme anlegen, auch in New Hampshire. Europäische Kindersitze erfüllen meist alle Bestimmungen.
Beim Alkohol gilt - egal für welches Alter: 0‰. Das Verbot geht allerdings noch weiter: Im Auto haben geöffnete alkoholische Getränke nichts verloren, egal ob diese vom Beifahrer sind, oder der entkorkte Wein im Kühlschrank des Campers vom Vorabend. In dieser Hinsicht sind die Amerikaner rigoros. Don't drink and drive!
Alkohol gehört zum Transport in den Kofferraum und muss verschlossen sein. Allerdings muss Alkohol in den Staaten, Städten oder Indianergebieten erlaubt sein.
Bei jeglichen anderen Drogen gilt ebenso das Zero-Tolleranz-Prinzip. Nichts ist beim Autofahren erlaubt! Sollte man Sie bei einem Verstoß gegen das Alkohol- oder Drogenverbot erwischen wird Ihnen die Einreise in die Vereinigten Staaten lebenslang verweigert!
Geschieht Ihnen wider Erwarten ein Unfall, so begehen Sie keine Fahrerflucht. Sinnvoll ist es oft, gerade bei Personenschäden die Polizei heranzuziehen. Die Nummer ist immer die 911. Unterschreiben Sie nichts, das Sie nicht verstehen. Bestätigen Sie nichts mündlich, wenn Sie den Polizisten nicht verstehen. Fragen Sie im Zweifelsfall nach einem Dolmetscher (engl. interpreter).
Bei Schäden am Fahrzeug rufen Sie den Vermieter an. Er hat Ihnen eine Telefonnummer für den Notfall mitgegeben. Er wird dann auch abklären, ob das Fahrzeug ausgetauscht wird, oder ob Sie die Reparatur (bei kleineren) vornehmen können. Lassen Sie sich dies unbedingt schriftlich bestätigen, z.B. per Fax.
Ansonsten wenden Sie sich an Triple-A (AAA), die American Automobil Association unter der gebührenfreuen Nummer 800 336-4357 (4357 steht für "HELP" auf der SMS-Tastatur). Dort erfahren Sie die lokale Emergencynummer. Für ADAC-Mitglieder gilt die gleiche finanzielle Behandlung, wie für amerikanische Mitglieder.
Deutsche Hilfe gibt es unter der neu eingerichteten Nummer 1-888-222-1373 des ADACs für Amerika.
Bei einer Panne in Funklöchern hilft auch: Motorhaube aufklappen und sich im Inneren des Fahrzeugs einsperren (Schutz vor Überfall). Der nächste Sheriff hält bestimmt und fragt, ob Sie Probleme haben. Er kann ggf. per Funk Hilfe anfordern. Es gibt keine Notrufsäulen, wie wir sie von deutschen Landstraßen kennen!
Man kann nur empfehlen sich einigermaßen an die Geschwindigkeitsbeschränkungen zu halten. Besonders in der Nähe von Schulen wird hart kontrolliert, die Strafen sind ebenso empfindlich hoch. Auf dem Highway sollte man sich dem Fluss anpassen. Ein wenig über der Geschwindigkeit ist normal, solange es einen bestimmten Betrag nicht überschreitet.
Vorsicht jedoch auf einsamen Highways. Die Sheriffs kontrollieren sehr gerne während der Fahrt, besonders entgegenkommende Fahrzeuge. Ist man zu schnell, kann man im Rückspiegel ein bulliges Polizeiauto mit Blaulicht wenden sehen. Aber auch wenn kein Auto um den Weg ist: Die Überwachung findet sogar per Flugzeug statt!
Wird man übrigens angehalten, muss man sofort Strafe zahlen.
Die Speedlimits sind je nach Staat unterschiedlich. Daher habe ich sie auf jeder Staatsseite in meinem Webprojekt je nach Straßentyp angegeben. Ist die STrecke sehr kurvig, oder bestehen andere Gefahren, kann das Speedlimit, wie wir es von Deutschland kennen herabgesetzt werden. Dies geschieht mit einem weißen, rechteckigen Schild (siehe rechts).
Die typischen Speedlimits habe ich hier aufgelistet. Bei einigen Angaben (...-...) schwankt der Wert je nach Bundesstaat.
Speedlimit in Meilen pro Stunde | Umrechnung in Kilometer pro Stunde | |
Ortschaften: | 25-30 mph | 40-48 km/h |
In Schulnähe: | 15 mph | 24 km/h |
Außerorts: | 55 mph | 89 km/h |
Mehrspurig: | 60-65 mph | 97-105 km/h |
Als Deutscher unterschätzt man gerne die Macht der Sheriffs. Sie haben in ihrem Bezirk sehr viel mehr Macht als ein deutscher Polizist es hätte. Verhaftungen ohne Richterspruch sind auf dem Land durchaus denkbar.
Die amerikanischen Polizisten schauen Hollywood-Filme und wir tun es auch. Sie haben den verrückten Highway-Killer vor sich bei jedem Unbekannten in einer Polizeikontrolle, wir den schießwütigen Cop. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen, dennoch ist eine Polizeikontrolle für beide Parteien hochgradig brenzlig. Jede Reaktion, die von der Norm abweicht kann im schlimmsten Fall tödlich wirken. Daher hier die Punkte, die es bei einer Kontrolle zu beachten gibt.
Und dann bleibt noch zu sagen: "Herzlichen Glückwunsch, Sie haben es überlebt!". Eigentlich ist es ja auch halb so schlimm. Daran denken, nicht im Handschuhfach zu kruschteln und ruhig bleiben, dann klappt die Sache!
Wollen Sie eine Auskunft von einem Polizist nähern Sie sich ihm von vorne und halten Sie Abstand, sodass Sie ihn nicht berühren können. Zum Abschied nicht auf die Schulter klopfen oder ähnliche Dankesbekundungen, das verstehen die Polizisten schnell als Angriff.
Sobald Sie also einen weißen, durchgezogenen Strich links neben sich haben, überholen Sie, oder Sie sind Geisterfahrer!
Eine durchgezogene gelbe Linie darf zum Überholen oder Abbiegen überfahren werden.
Die Vorfahrtsregeln kennt jeder aus Europa. Vorfahrtachten (neudeutsch auch Vorfahrt gewähren, in englisch YIELD) und Stop-Schilder sind bei den Verkehrszeichen unten nochmal aufgelistet.
Kommt man an eine Kreuzung ohne Ausschilderung und Ampeln gilt "Rechts vor Links" (engl. Priority to the right). Stehen 4 Fahrzeuge an der Kreuzung, sollte einer per Handzeichen auf seine Vorfahrt verzichten.
Besonders beliebt in Nordamerika sind 4-way-stops. Man findet sie vor allem in Wohngebieten. Sie sind am Stopschild mit dem Zusatzschild "4-Way", "All Way", "4x" oder "All Directions" gekennzeichnet.
Nähert man sich dem Schild, muss man immer anhalten. Die Räder müssen stillstehen (es reicht nicht, wenn sie nur blockieren, das Auto darf sich nicht mehr bewegen).
Nun hat der Vorfahrt, der zuerst an der Kreuzung war und darf dann fahren (dabei gilt das Erreichen der Stoplinie, nicht der Warteschlange). Erreichen 2 Fahrzeuge zeitgleich die Haltelinie, ist per Handzeichen auszumachen, wer als erstes fahren darf.